Anand durchbricht die Festung doch noch!

In der 13. Runde der Schach-Bundesliga stand es zwischen Serienmeister OSG Baden-Baden und dem drittplatzierten jungem Team aus Deizisau nach 7 Remisen 3,5:3,5. Somit hing der Ausgang des Mannschaftskampfes an der Partie von Ex-Weltmeister Vishwanathan Anand gegen Andreas Heimann.

Anand – Heimann nach 49…Ke7

Schwarz ist dabei, eine uneinnehmbare Festung aufzubauen. Doch noch hat die Festung einige Löcher, wie Anand mit 50.TxTe5+! erfolgreich nachwies. Da nach 50…dxTe5 51.d6! die Mauern einstürzen und die weiße Dame über die d-Linie und die weißen Felder eindringt, entschied sich Andreas Heimann zu 50….fxTe5. Diesmal führt der Weg in die schwarze Stellung nicht durch die Mitte, stattdessen findet die weiße Dame nach 51.h5! einen Weg über h4. Nach dem weiteren Verlauf 51…f3 52.De3 Dh6

Anand – Heimann nach 52…Dh6

fand Anand den hübschen Gewinnzug f6 sehr schnell, wonach die Dame in die gegnerische Stellung eindringt und das Matt nicht mehr fern ist, so dass Schwarz hier die Segel streichen musste.

Auf einen Ex-Weltmeister kann man sich eben verlassen, wenn er gebraucht wird! Damit steht nun dem wahrscheinlich vorentscheidenden direkten Duell zwischen Baden-Baden und Hockenheim in der 14. Runde nichts mehr im Wege. Die Hockenheimer spielten sich schon mal warm und überrollten die SG-Speyer-Schwegenheim 7,5:1,5. Möge der Bessere gewinnen!

Kleine Anmerkung am Rande: Der Computer fand übrigens in einer der nicht gespielten Varianten der Partie eine fantastische Rettung für Heimann:

Variante der Partie nach 50.Kh1

Hier führen weitere Schachs von Schwarz zu tendenziell verlorenen Stellungen. Weiß droht aber Df7#, daher findet der Computer das unglaubliche 50…Td7!! Wenn Weiß den Turm nimmt, holt Schwarz den weißen Turm mit Schach über e1 und d2 ab und gibt Dauerschach. Spielt Weiß Te2 statt den Turm auf d7 zu nehmen, folgt trotzdem Dauerschach mit der Dame. Eine unglaubliche Ressource, die ein Mensch in der Vorausberechnung kaum sehen kann…

Autor: David Riemay